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Freiwillige Feuerwehr Barlachstadt Güstrow

Damit es nicht zum Brand kommt – Brandschutzhinweise zur Grillsaison

Wir sind mitten in der Grillsaison und Viele haben sicherlich schon desöfteren etwas Leckeres auf dem Grill zubereitet. Damit es beim Grillen zu keinen Verletzungen,  Unfällen oder Bränden kommt, gibt es hier einige nützliche Tipps von ihrer Feuerwehr.

Die auf dem Markt erhältlichen Grillgeräte sind heute sehr vielfältig. Man unterscheidet:

  • elektrische Grillgeräte,
  • Gasgrills und Smoker,
  • Holzkohlengrill

Ein möglicher Trend könnten Gasgrillstationen oder Smoker sein, wenn man aufmerksam durch den Baumarkt schlendert. Die Geräte werden scheinbar immer größer und luxuriöser.

Alle Grillgeräte sollten einen festen und sicheren Standplatz haben. Der Untergrund und die Umgebung sollten nicht brennbar sein. Zu einer brennbaren Fassade oder sonstigen Baulichkeiten sollte ein ausreichend Abstand bestehen. Hierbei sind Wärmestrahlung, Funkenflug und Windverhältnisse zu beachten. Selbst eine grüne Hecke im Garten kann brennen, da sie im inneren trocken und schnell entzündbar ist.

Die Grillgeräte sollten nicht unter einem Carport betrieben werden, insbesondere wenn diese in Holzbauweise errichtet sind, wie es meistens der Fall ist. Aber oft weicht man bei Schlechtwetter unter einen Carport oder in Garagen aus. Zum Unterstellen eignet sich auch kein Sonnenschirm, da dieser meist brennbar ist. Gleiches gilt natürlich für einen Balkon. Elektrogrills können auf einem Balkon verwendet werden.

Beim grillen werden schnell Temperaturen um die 800 °C erreicht.

  • Flamme vom Gasgrill ca. 1500°C
  • Holzkohle 700-1400°C
  • Elektrogrill ca. 500-900°C

Bei jeder Verbrennung entsteht Kohlenmonoxid, welches geruchlos, geschmacklos und giftig ist. Bei einer längeren Belastung über 150-300 ppm (parts per million; Teile einer Millionen) CO kommt es zu Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen,  während ab einer Konzentration über 300 ppm sehr schnell Bewußtlosigkeit und in weiterer Folge der Tod eintritt.

Vor dem Betreiben eines herkömmlichen Holzkohlegrills, beginnt man mit der Wahl der Holzkohle und dem dazu gehörigen Anzündmittel. Spiritus, Benzin und Verdünnung sind hier absolut tabu. Gibt man eine dieser Flüssigkeiten auf die Kohle oder bereits glühende Kohle hinzu, entsteht eine explosionsartige heiße Flammenwolke, die mit Sicherheit schwere, lebensgefährliche Verbrennungen verursacht! Unter Umständen explodiert die Flasche Spiritus, die man in der Hand hält. Will man die noch kalte Kohle mittels Spiritus und Co. zur Entzündung bringen, kann auch hier eine unberechenbare Verpuffung eintreten, gerade wenn es draußen schon recht warm ist und bis zum Entzünden noch paar Augenblicke vergehen. In dieser Zeit hat sich längst eine unsichtbare  hochexplosible Gas-Luftwolke gebildet. Auch diese Gefahr wird oft unterschätzt. Benutzen sie also handelsübliche Grillanzünder, die es flüssig oder in fester Form gibt.

Empfehlenswert ist auch das Tragen von entsprechender Kleidung und Grillhandschuhen, um sich vor Hitze und Fettspritzern zu schützen.

Nach dem Grillen mit Holzkohle heißt es erneut aufpassen. Generell ist die Asche erst in einen Metalleimer zur Abkühlung zu füllen, bevor diese auf dem Kompost oder in einer Mülltonne entleert wird. Oder man belässt sie im Grill bis zum nächsten Tag. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Restkohle mit Wasser ablöscht. Das Aufräumen, Grill säubern usw. kann durchaus bis zum nächsten Tag warten.

Grillgeräte, die noch heiß sind, können nicht mit jedem Reinigungs- oder Backofenspray gereinigt werden. Gelangt chemischer Reiniger auf heiße Flächen, können dabei toxische Dämpfe auftreten.

Die Reinigung eines Gas-Grillgerätes wird in der Bedienungsanleitung erklärt.

Es passieren auch mit Gasgrillgeräten schwere Unfälle. Ein Druckregler muss an jedem Gasgrillgerät vorhanden sein. Die Kosten betragen ca. 35 €. Der Regler kann sich durch Notfallmechanismen verschließen und das Ausströmen des Gases verhindern. Schlauchbruchsicherungen sollten zwischen dem Schlauch und der Gasflasche angebracht werden. Damit wird bei einem undichten Schlauch die Gaszufuhr automatisch unterbrochen. Manche Verbindungen sind nicht richtig gasdicht. Nach längeren Standzeiten sollte man die Gasleitungen mit Seifenwasser bestreichen oder mit Lecksuchspray behandeln. Die evtl. entstehenden Seifenblasen weisen auf undichte Stellen hin. Bei den Geräten sind auf den Gasschläuchen die Herstellungsdaten auf dem Schlauch vermerkt. Spätestens nach zehn Jahren sollte ein Austausch stattfinden, aber schon vorher, wenn Schläuche defekt oder brüchig sind. Ein Abdichten mit Klebeband u.ä. ist verboten. Denken sie daran, dass die Verschraubungen mit Linksgewinde versehen sind und nur handfest angezogen werden! Sinnvoll ist eine Gasflasche, die abseits des Grills sicher steht. Das Gasventil soll jederzeit leicht zugänglich und bedienbar, also die Gaszufuhr jederzeit abstellbar sein.

Mittlerweilen findet man auch immer mehr Elektrogrillgeräte. Hier besteht natürlich nicht die Gefahr beim Anzünden oder mit der Entsorgung heißer Asche. Es entsteht keine offene Flamme. Hersteller machen Reklame, dass diese Geräte ohne Rauch und Geruchsbelästigung in einer Wohnung betrieben werden können. Aber auch diese Geräte sind technische Geräte, welche nur nach der Bedienungsanleitung genutzt werden sollten. Auch hier kann es zu einem technischen Defekt kommen. Ein Elektrogrill ist natürlich vom Strom abhängig. So wurden auch mal Defekte mit einem Thermostat bekannt. Zuleitungen zum Gerät sollten so verlegt werden, dass niemand darüber stolpern kann und das heiße Gerät auf der Erde landet. Stellen sie das Gerät mit sicherem Stand und genügend Sicherheitsabstand auf.

Kinder gehören nicht in die Nähe eines Grillgerätes. Bei einem Gasgrill immer erst die Haube öffnen, dann zünden. Sollte sich Gas unter der Haube angesammelt haben, kann es beim Öffnen zu einer Stichflamme kommen. Auf die Windrichtung und Windstärke achten. Funken können recht weit fliegen.

Sollte es mal zu einem Fettbrand kommen, niemals mit Wasser löschen.

Mit Hilfe des Grillhandschuh’s schließen sie zuerst die Gaszufuhr an der Gasflasche. Eine Feuerlöschdecke, ein Feuerlöscher (geeignet für Fettbrände) oder ein Feuerlöschspray sollten immer griffbereit stehen. Bei Kohlegrills kann auch Wasser zum Löschen bereit stehen. Bei allen Grillgeräten, insbesondere bei einem Gasgrill, ist ein Blick in die Bedienungsanleitung wichtig.

Indoorgrillen mit Grillgeräten, die mit offener Flamme betrieben werden, kann tödlich enden.

Beachten sie regionale oder örtliche Vorschriften beim grillen an öffentlichen Plätzen, Seen, Campingplätzen usw. Zu Bedenken gilt auch, Nachbarn durch das Grillfest nicht zu belästigen (Rauch, Gerüche, Lärm). Es gilt gegenseitige Rücksichtnahme.

Wenn es zu Bränden oder Brandverletzungen kommt, heißt es dennoch Ruhe zu bewahren. Die Benutzung bereit gestellter Löschmittel sorgfältig, aber zügig abwägen. Verbrennungen am besten mit Wasser kühlen. Bei Notwendigkeit die Rettungskräfte alarmieren.

112 – Feuerwehr und Rettungssanitäter, Notarzt

110 – Polizei

Die Stiftung Warentest hat alle Arten von Grillgeräten getestet, so dass eine Kaufentscheidung eines sicheren Gerätes leichter gemacht wird.

Fotos: Rainer Schwarz und Jörg Cicha