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Freiwillige Feuerwehr Barlachstadt Güstrow

Hinweise zum Waldbrandschutz

Waldbrände entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen. Bei 1.360 Waldbränden im Jahr 2021 war in Deutschland eine Fläche von 148 ha (2020=368 Hektar) betroffen.

Quelle: Bundesumweltamt

Oftmals ist aber der Mensch maßgeblich an einer Brandentstehung beteiligt. Zur Beurteilung der Waldbrandgefahr werden Waldbrandwarn-Stufen (1-5; gering bis sehr hoch) von den Forstbetrieben oder Behörden festgelegt und entsprechend auf Warnschildern und in den Medien veröffentlicht, ähnlich wie der Grasland – Feuerindex. Waldgebiete beinhalten neben Baumholz auch Freiflächen, Grasflächen oder Buschland, von denen das Feuer auf die Bäume übergreifen kann.

Die Bekämpfung eines Waldbrandes kann die Feuerwehren vor einige Probleme stellen. Das ist abhängig von der Zugänglichkeit, geografischen Gegebenheiten, vorhandenen Löschwasserreserven (Hydranten sind meist nicht verfügbar) in der Nähe, dem Wind, Trockenheit, Art und Dichte des Bewuchses, vorhandene Kräfte und Mittel u.v.a.m. Die meisten Probleme bereitet sicherlich die Bereitstellung und der Nachschub von Löschwasser. Das ist bei ausgedehnten Waldbränden (Kalifornien, Australien, Spanien u.a.) geradezu offensichtlich.

Waldbrände können sich auf dem Boden (Lauffeuer), aber auch bis in die Wipfel ausbreiten und sich dann zu verheerenden Waldbränden (einem sogenannten Totalbrand) entfalten. Hier entwickelt sich oftmals eine ganz andere Eigendynamik (Feuersturm) mit hohen Sachschäden und auch Verlusten an Menschenleben und Tieren. Solche Feuerstürme können sich über große, waldfreie Bereiche hinweg ausbreiten (Wärmestrahlung, Funkenflug).

Waldbrände können wie folgt entstehen:

• vorsätzliche Brandrodung aus unterschiedlichsten Motiven

• sonstiges vorsätzliches Anstecken von Wäldern

• unachtsamer Umgang mit offenen Feuerstellen (Sicherheitsabstände, Funkenflug)

• fahrlässige Brandstiftung durch den Umgang mit Zigaretten durch Spaziergänger,

  Kippen aus Pkw’ s oder Zügen werfen

• fahrlässiges Abstellen von Fahrzeugen auf trockenen Flächen; die hohe  

  Temperatur des Katalysators und der Auspuffanlage reichen oft zur Zündung

• Grillen im Wald

• Maschinen-Brände während der Getreideernte mit Übergreifen des Feuers auf Waldflächen

• Blitzschlag

Waldbrände kann man oftmals verhindern und diesen vorbeugen, wenn man wichtige Verhaltensmaßregeln beachtet, die sich schon zum Teil aus den genannten möglichen Brandursachen ergeben.

– Ver- oder Gebote über den Umgang mit offenem Feuer und Zigaretten sollten

  eingehalten werden.

– Auch durch Unterlassen des Befahrens von Wäldern und angrenzenden  

  Graslandflächen kann man Brände verhindern. Heiße Fahrzeug-Katalysatoren

  (Pkw’s, Arbeitsmaschinen usw.) können leicht brennbares Material entzünden. Das

  wird gelegentlich unterschätzt.

– zu beachten sind die Hinweisschilder der Forstverwaltung und auch die Hinweise

  des Deutschen Wetterdienstes.

Entgegen der immer noch weit verbreiteten Meinung, die auch oft in Medien publiziert wird, entstehen Waldbrände nicht durch herumliegende Flaschen oder Glasscherben. Diese Brandursache ist genauso oft zutreffend, wie feuerverursachende Meteoriteneinschläge. Aus dem Grunde sind hier folgende, ausführlichere Darlegungen nachzulesen.

Wald- oder Ödlandbrände durch Glasscherben

Brände können entstehen, wenn eine Zündquelle auf einen brennbaren Stoff lange genug einwirken kann. In einem Wald (oder Graslandflächen u.ä.) ist davon auszugehen, dass sowohl genug Sauerstoff als auch ausreichend brennbares und trockenes Material vorhanden ist (nicht gerade nach einem Dauerregen). Als Zündquelle sollen hier nur Glasscherben oder weggeworfene Flaschen betrachtet werden. Diese liegen naturgemäß immer auf dem Waldboden und haben somit zu diesem einen sehr geringen Abstand (Millimeter bis wenige Zentimeter). Ein weiterer, nicht unwichtiger Faktor ist, dass dieses Glas durch verschiedenste Umwelteinflüsse verschmutzt ist und weiterer Pflanzenbewuchs sich zwischen Glas und Sonne schiebt. Der Lichteinfall auf das Glas ist also getrübt und wird gestreut. Hier werden demzufolge sehr selten ideale Bedingungen erreicht.

Ausgehend von einem Idealfall, würde starkes Sonnenlicht ungehindert auf eine saubere Glasscherbe einfallen, welche auf trockenem Bewuchs liegt. Unter weiteren idealen Bedingungen würde das gebündelte Sonnenlicht auch auf das Gras treffen und erwärmen oder gar erhitzen. Wer einmal einen schönen Sonnenuntergang beobachtet hat und sich die Sonne mit der unteren Kante genau am Horizont befindet, stellt fest, wie schnell die Sonne untergeht. Innerhalb von etwa fünf Minuten ist die gesamte Sonne im Meer „versunken“. Hintergrund dieser Anmerkung ist, dass der idealisierte Brennpunkt des gebündelten Sonnenlichts nicht auf einem Punkt des Grasbodens fokussiert bleibt, sondern wandert. Der Brennpunkt bleibt also nicht an der Stelle, die er gerade erhitzt hat. Er wandert und erwärmt den nächsten Punkt oder Bereich usw. usf. Wer einmal versucht hat, mit einer Lupe Papier zur Entzündung zu bringen, wird festgestellt haben, wie schwierig es ist und dass man den Brennpunkt durch ständiges leichtes Drehen der Lupe auf einen Punkt konzentriert. Im Wald ist das nicht der Fall, denn dort ist keiner, der die Glasscherbe bewegt, hält und dreht. Aber diese Betrachtungen sind bis hier her immer noch stark idealisiert, denn eine Glasscherbe ist keine Lupe. Auch eine gewölbte Glasscherbe (die von Flaschen sind ja meist nicht gerade), ein dicker Glasboden oder eine mit Flüssigkeit gefüllte Glasflasche sind keine Brenngläser (Lupe). Immer noch angenommen, es würde auf diese Art und Weise Licht gebündelt werden, wer bewegt diese „Lupe“ und wer hält Abstand zum Waldboden, denn die Erzeugung eines Brennpunktes tritt immer mit einigen Zentimetern Abstand von der Außenkante des Glases ein und nicht direkt an der Glaskante, also auf dem Waldboden. Die Entfernung des Brennpunktes von der Lupe ist abhängig von deren Wölbung.

Für mich allerdings die wichtigste Feststellung: eine Glasscherbe ist keine Lupe und kann somit keinen Brennpunkt erzeugen, der einen Waldboden erhitzt oder gar einen Waldbrand auslöst!

Für Zweifler: Sollte dennoch einmal der äußerst seltene Fall einer günstigen Konstellation auftreten, dann müssen immer noch viele begünstigende Faktoren zusammen treffen, um ein Feuer zu entfachen. Bei der Masse der Waldbrände (weltweit) kann man nicht davon ausgehen, dass diese durch weggeworfenes Glas entstehen, sondern durch grobe Fahrlässigkeit (Grillen, Kippen wegwerfen, heißer Auspuff von Fahrzeugen u. ä.) oder durch offenes Feuer, welches absichtlich angewandt wurde.    

Viele Waldbrände entstehen also durch weggeworfene Kippen, unachtsamen bzw. unangebrachten Umgang mit offenem Feuer (Lagerfeuer, Grill usw.) oder gar Vorsatztaten.

Rufen sie beim kleinsten Feuer im Wald die Forstverwaltung bzw. die Feuerwehr an. Ein Waldbrand ist unberechenbar und wahrscheinlich noch schlechter einzuschätzen, als ein Hausbrand.

Vorbeugende Maßnahmen sind das frühzeitige Unterpflanzen von Laubbaumarten unter Nadelholzbestände und die Anlage von Feuerschutzstreifen zur Unterbrechung großer Kiefernbestände; entweder min. 10 m breite Krautstreifen (Wildwiesen) oder ca. 50 m breite Laubholzstreifen.

Das Bundeswaldgesetz verdeutlicht die Wichtigkeit für den Schutz des Waldes.

Siehe auch Landeswaldgesetz (LWaldG) für MV in der Fassung der vom 27. Juli 2011.