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Freiwillige Feuerwehr Barlachstadt Güstrow

allgemeine Brandschutzhinweise

Die folgenden Ratschläge sind für die unterschiedlichsten Lebensbereiche gedacht, so dass sich hier für Jeden sicherlich einige nützliche Tipps finden. Zu beachten ist, dass für den gewerblichen und industriellen Bereich mitunter andere oder weitergehende Forderungen gestellt werden, die hier nicht Gegenstand sein können.

  • in der kalten Jahreszeit: Vorsicht bei Auftauarbeiten (Wasserleitungen, Heizungen u. ä.)
  • E-Anlage nicht überlasten (z. B. durch zu viele Heizgeräte oder leistungsintensive Geräte)
  • Elektrogeräte, aber auch andere technische Geräte nicht zweckentfremdet gebrauchen
  • Kerzen ständig beaufsichtigen, beim Verlassen der Wohnung einmal mehr auf Sicherheit kontrollieren
  • auf den richtigen Gebrauch von Heizstätten, Kaminen usw. achten
  • trockenes Holz benutzen, keinen Restmüll u. ä. verbrennen
  • Streichhölzer und Feuerzeuge außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
  • beim Kochen, Bügeln, Föhnen, Gebrauch von Heißluftpistolen und Umgang mit sonstigen Heiß/ Heizgeräten sich nicht von anderen Dingen ablenken lassen; auf sichere Ablage achten
  • ausreichender Sicherheitsabstand von brennbaren Gegenständen zu Zündquellen einhalten; beachten, dass kalte Zündquellen später bewusst oder unabsichtlich eingeschaltet werden können (immer wieder bei Herdbränden zu beobachten) und so zur Brandgefahr werden
  • ausreichende Belüftungsmöglichkeiten bei Kühlgeräten, Fernseh- und Multimediageräten, Computern, Deckenspots schaffen
  • bei längerer Abwesenheit möglichst viele Geräte stromlos machen
  • Rauchmelder installieren und regelmäßig kontrollieren
  • E-Anlage und E-Geräte in Abständen kontrollieren lassen
  • bewegliche Geräte, die oft benutzt werden, sollten öfters kontrolliert oder überprüft werden (durch Fachmann)
  • defekte Geräte oder Kabel nur vom Fachmann reparieren lassen oder Geräte konsequent aussondern
  • ein Elektroherd ist keine Ablagefläche für brennbare Gegenstände wie z.B. Dekoartikel, auch nicht kurzzeitig; mit unbeabsichtigten Einschalten muss man jederzeit rechnen; wird in der Praxis oft festgestellt
  • Flusensiebe von Waschmaschinen und Geschirrspülern regelmäßig prüfen und von Fremdkörpern reinigen

im Brandfall:

  • auch wenn es schwer fällt, Ruhe bewahren!!
  • Menschenrettung (auch sich selbst) geht vor allem anderen. Manche Leute haben schon den Versuch, Gegenstände aus der Wohnung zu retten oder noch zu löschen, mit dem eigenen Leben bezahlt
  • wenn möglich (Kleinstbrände), selbst löschen
  • wenn ein möglicher Löscherfolg von vornherein ausgeschlossen ist, sofort Feuerwehr über 112 alarmieren
  • nach Verlassen des Raumes oder Gebäudes Türen und Fenster schließen, wenn noch möglich, um die schnelle Brandausbreitung zu verhindern
  • darauf achten, dass alle Personen die Wohnung/ sonstige Räumlichkeit verlassen haben
  • Menschen retten, Nachbarn alarmieren
  • in Mehrfamilienhäusern mit Treppenhaus: bei Kellerbränden bzw. bei unklarem Brandherd und verrauchtem Treppenhaus, auf jeden Fall in der Wohnung bleiben! Nicht über das verrauchte Treppenhaus das Haus verlassen. Ruhe bewahren, auf die alarmierte Feuerwehr warten. Wenn Rauch durch die Wohnungstür tritt, diese mit nassen Handtüchern u.ä. abdichten und in einem anderen Raum oder auf dem Balkon auf die Feuerwehr warten.
  • wenn es einen Sammelplatz gibt, dort einfinden, damit man eine Übersicht bekommt, ob Personen fehlen
  • Tiere retten
  • Gegenstände von hohem Wert retten, wenn vertretbar (Rettungsmaßnahmen vorrangige Aufgabe der Feuerwehr)
  • Fettbrände in der Küche nicht mit Wasser löschen!! Brennende Töpfe oder Pfannen nicht vom Herd reißen; es besteht die erhebliche Gefahr der Verletzung und noch schnelleren Ausbreitung des Feuers

vor einem Brandfall:

  • prüfen, ob eine Versicherung besteht (Gebäude, Betriebsunterbrechung, Hausrat, Haftpflicht) und die Beiträge bezahlt sind
  • vorhandene Feuerlöscher und Rauchmelder regelmäßig prüfen bzw. veranlassen
  • unnötige Brandlasten in Treppenhäusern, unter Treppen, in Kellern vermeiden
  • sonstige Löschvorrichtungen (Nass/ Trockenleitungen, Löschwasserteiche) funktionsfähig halten und nicht zustellen
  • sich ab und zu die richtige Verhaltensweisen im Brandfall vor Augen führen, besser noch versuchen, Brandgefahren rechtzeitig erkennen; hier kann in Einrichtungen und Betrieben eine Brandschutzordnung hilfreich sein
  • Kinder rechtzeitig brandschutzgerecht erziehen

Über weitere vorbeugende Verhaltensweisen, Schadensfälle und Brandursachen kann man sich im Internet informieren auf: https://brand-feuer.de/index.php?title=Hauptseite

Küchenbrände

Ein Blick auf die Statistik der Brandursachen ergibt, dass ca. 1/3 der Brände durch elektrischen Strom verursacht werden.

Es gibt wohl keinen anderen Raum in einem Wohngebäude, der so stark im Wandel der Technik steht, wie eine Küche.

Die Zeiten, in dem in einer Küche ein Ofen und ein Tisch mit einigen Stühlen standen, sind wohl längst vorbei. Früher wurde der Ofen in der Küche nur zum Heizen, Backen und zum Kochen genutzt.

Heutzutage beinhaltet eine Küche eine große Anzahl an Geräten, die mit Strom betrieben werden. Stationäre Geräte, wie ein Backofen, ein Elektroherd, ein Geschirrspüler, ein Dampfgarer, Kühlschränke mit und ohne Internet u. a. gehören dazu, aber auch viele mobile Geräte, wie z. B. Küchenmaschinen, Kaffeemaschine, Mixer, Brotschneidemaschine, Toaster, Eierkocher und viele andere mehr.

Neben dieser Anhäufung der Technik kommt auch menschliches Fehlverhalten hinzu, wodurch ein Brand ausgelöst werden kann, so dass man die Feststellung verstehen kann, dass ca. ein Drittel aller Wohnungsbrände ihren Ursprung in der Küche haben.

Die Brandursachen sind weiterhin im mangelnden technischen Wissen zu finden, ignorieren der Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanweisung eines Gerätes, aber auch das Fehlverhalten durch das Vergessen eines eingeschalteten Gerätes.

Man kann Küchenbrände in zwei Kategorien unterteilen. Brände oberhalb und unterhalb der Arbeitsplatte.

Die Brände oberhalb der Arbeitsplatte haben ihren Ursprung fast immer bei den elektrischen Geräten.

Die Brände unterhalb der Arbeitsplatte manchmal in fest eingebauten Geräten, wie den Geschirrspüler, aber auch im Bereich des Mülleimers. Es wurden Zigarettenreste in diesen Mülleimer geworfen, der aber oftmals mit Zellstoff gefüllt ist. Bei einer solchen Konstellation brennt es besonders gut.

Folgendes minimiert diese Brandgefahr:

  • elektrische Geräte (Elektroherd, Gasherd, Mikrowelle, Toaster) sollten nicht unbeaufsichtigt gelassen werden
  • genutzte elektrische Geräte sollten nach der Benutzung ausgeschaltet werden
  • bei längerer Abwesenheit Netzstecker ziehen
  • elektrische Geräte sollten nur durch einen Fachmann repariert werden
  • Nicht nur ein Gasherd sollte nach der Benutzung ganz ausgeschaltet werden.
  • Der Fettfilter der Dunstabzugshaube sollte öfter gereinigt werden. Ein Metallfilter kann im Geschirrspüler gereinigt werden. Im Falle eines Brandes auf dem Herd finden die Flammen nach einer Reinigung keine zusätzliche Nahrung durch das Fett im Filter.
  • Brennendes Fett, insbesondere eine brennende Fritteuse niemals mit Wasser löschen, sonst folgt eine Explosion durch schlagartiges verdampfen des Wassers. Hat man gute Nerven, legt man den Topfdeckel zurück auf den Topf. Die Flammen ersticken dann mangels Sauerstoffmangel.

Hat man viele elektrische Geräte, sollte man abschaltbare Mehrfachsteckdosen (auch per Funk/ Fernbedienung möglich) nutzen.

Ein Rauchmelder ist in der Küche nicht sinnvoll, aber z. B. ein Wärmemelder, der nicht optisch, sondern über einen Temperaturmelder (ca. 60°C) funktioniert.

Als Sicherheit dienen aber auch Löschdecken, ein Feuerlöscher für Entstehungsbrände oder aber ein geeignetes Feuerlösch-Spray. Hat man dann mal Fotos von der Küche mit den Geräten gemacht, kann der Nachweispflicht bei der Versicherung ohne Probleme im Schadensfall nachgekommen werden.

Adventsgestecke, Kerzen und Weihnachtsbaumbrände

In der dunklen Jahreszeit werden wieder verstärkt Kerzen, Teelichter und Beleuchtungsketten aller Art benutzt. Einerseits ist das den fehlenden Sonnenstunden und andererseits auch einigen Brauchtümern geschuldet. Die Medien berichten in aller Regelmäßigkeit von zunehmenden Zimmerbränden durch vergessene Kerzen von Adventsgestecken und/ oder brennenden Tannenbäumen. Das kann regional sehr unterschiedlich sein.

Dieser Artikel soll über bestimmte Brandgefahren aufklären, da im Alltag oft Routine zu Tragödien (Bränden) führt oder führen kann.

Brände können durch Kerzen entstehen, wenn man diese unbeaufsichtigt brennen lässt oder sogar beim Verlassen des Hauses völlig aus den Augen verliert. Eine zeitlich lückenlose Beaufsichtigung von Kerzen, Teelichtern usw. ist natürlich weltfremd und nicht realisierbar. Die Aufmerksamkeit auf solche Zünd- oder Gefahrenquellen sollte aber bei Gebrauch verstärkt werden. Gerade wenn Kerzen mit besonders kleiner Flamme brennen, kann diese schnell übersehen und vergessen werden. Insbesondere beim Verlassen der Wohnung, lieber doppelt kontrollieren, als gar nicht.

Kerzen und Teelichter sollten wie folgt aufgestellt werden:

  • sicherer, nicht brennbarer Untergrund (z. B. auch in Wasser stellen oder Schwimmkerzen)
  • sicherer Stand, der ein Umkippen nicht zulässt
  • ausreichender Abstand zu brennbaren Gegenständen (zum Beispiel Dekomaterial, Gardinen usw.)
  • nicht zu viele Kerzen dicht beieinander, da diese dann einseitig abschmelzen und in Brand geraten können
  • außer Reichweite von Kindern, aber auch Haustieren (Katzen und Hunde, aber auch Wellensittiche usw.)
  • möglichst keine Billigware benutzen

Die Vielfalt, der im Handel erhältlichen Kerzen ist in Form, Größe, Durchmesser, Zusammensetzung usw. beachtlich. Vorteilhaft sind Kerzen, deren Docht nicht bis zum Kerzenboden reicht, so dass diese dann rechtzeitig von selbst verlöschen und nicht komplett runterbrennen. Qualitativ höherwertige Kerzen brennen besser und vor allem gleichmäßiger ab und rußen weniger, als es bei Billigware vorkommen kann.

Man kann auch künstliche (elektrische; LED) Kerzen erwerben, die eine hohe Sicherheit haben. Einziger Nachteil: Sie verbreiten nicht die gleiche gemütliche Atmosphäre, wie Wachskerzen mit echter Flamme.

Wenn es zum Durchzug bzw. Luftzug kommt, können Kerzen ungleichmäßig abbrennen bis hin, dass das abgeschmolzene Wachs selbst in Brand gerät. Die Brandgefahr steigt dadurch erheblich. In kürzester Zeitdauer (unter 1 Minute), je nach Brandlastverteilung, kann das gesamte Zimmer in Brand geraten. In weiteren wenigen Minuten (unter 5) steigen die Temperaturen im Raum auf mehrere Hundert Grad an. Durch einen Luftzug können auch wehende Gardinen o. ä. in die Nähe oder in die Kerzenflamme gelangen und anfangen zu brennen.

Weihnachtsbaumbrände

Zu Bränden von Weihnachts- oder Tannenbäumen kann es nur durch echte Kerzen bei Unachtsamkeit in der Anwendung kommen oder wenn bei Lichterketten oder Einzelkerzen incl. Verlängerungskabel und Verteiler elektrische Mängel vorliegen.

Die Anwendung von Wachskerzen findet wohl kaum noch Bedeutung, soll aber noch vorkommen. Wenn ein (trockener) Tannenbaum in Brand gerät, ist mit einer rasanten Brandentwicklung zu rechnen und je nach Abstand zu weiteren brennbaren Einrichtungsgegenständen, breitet sich das Feuer schnell auf den gesamten Raum aus. Die Temperaturen steigen schnell auf 300-400 °C an.

siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=tSU4ibzLxQY

Wenn der Weihnachtsbaum in einem Wasserbehälter steht, trocknet dieser nicht so schnell aus, was vorteilhaft ist, wenn es doch mal zum Brand kommt.

Es sollten nur Lichterketten verwendet werden, die den technischen Anforderungen entsprechen, was natürlich für alle technischen/ elektrischen Haushaltsgeräte o.ä. gelten sollte.

VDE-Zeichen:

Das VDE-Zeichen dokumentiert die Sicherheit und Normenkonformität eines elektrotechnischen Erzeugnisses hinsichtlich elektrischer, mechanischer, thermischer, toxischer und sonstiger Gefährdungen

GS-Zeichen: Konformität mit dem Gerätesicherheitsgesetz

CE-Zeichen: Das CE-Kennzeichen ist kein Prüfzeichen. Es ist ein Verwaltungskennzeichen und dokumentiert die Konformität des Produktes mit den geltenden EG-Richtlinien.

Hört auf die Tipps eurer Feuerwehr, verbreitet diese unter euren Freunden in Windeseile, denn das Handy ist ja immer zur Hand.

erarbeitet Juni 2022: Ing. für Brandschutz Jörg Cicha